Auf Vorzieheffekte und den Wegfall der Zuschüsse im Neubau führen Erneuerbare-Energien-Verbände den Antragsboom bei der BAFA-Förderung zum Jahresende 2020 zurück.
Verlässliche Gründe für den Dezemberanstieg bei der BAFA-Förderung liegen dem Bundesverband Solarwirtschaft nach eigenen Aussagen zwar nicht vor. Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig geht aber davon aus, dass mögliche Sorgen über begrenzte Fördergelder in diesem Jahr zu den Vorzieheffekten geführt haben könnten. Anna Katharina Sievers, Kommunikationsleiterin des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbands, erwähnt ebenfalls Gerüchte, 2021 könnten die Fördersätze gesenkt werden, als Grund. Das Auslaufen der Neubauförderung in bisher bekannter Form sieht sie als weitere Ursache. Katja Weinhold vom Bundesverband Wärmepumpe führt den immensen Anstieg der Anträge ebenfalls darauf zurück, dass sich die Förderbedingungen im Neubau zu Beginn des Jahres verschlechtert haben. „Deshalb wurden im Dezember für Neubauprojekte kurz vor Schluss der alten Bedingungen noch jede Menge Anträge gestellt“, erklärt die Presssprecherin.
BEG- statt BAFA-Förderung: Für ökologische Heizsysteme gilt neue Förderung
Seit diesem Jahr unterstützt der Staat umweltfreundliche Heizungen mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Sie integriert die BAFA-Förderung und die Programme der KfW. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer können sich künftig mit nur einem Antrag um praktisch alle für sie in Frage kommenden Förderangebote bewerben. Für Bestandsgebäude haben sich die meisten Förderbedingungen dadurch nicht geändert. So gelten für die Solarthermie weiterhin die Fördersätze von 30 Prozent bei einem Gas-Solar-Hybridsystem und von 35 Prozent beispielsweise bei einer Pellets-Solar-Kombianlage sowie der zehn-Prozent-Bonus, wenn eine Ölheizungen ersetzt wird (Zahl ist korrigiert, siehe Kommentar unten). Im Neubau fördert das BAFA allerdings keine erneuerbaren Energien mehr. „Heizungsanlagen im Neubau werden über die förderfähigen Kosten der attraktiven Neubauförderung bei der KfW mit gefördert“, informiert das BAFA auf seinen Internetseiten. Mit für Juli geplanten Einführung der Teilprogramme für die Förderung energieeffizienter Neubauten oder Vollsanierungen zu einem Effizienzhausstandard für Wohngebäude (BEG WG) beziehungsweise zu einem Effizienzgebäudestandard für Nichtwohngebäude (BEG NWG) werde die Förderung ökologischer Heizungsanlagen über die Einführung von sogenannter EE-Klassen nochmals besonders honoriert. Zum Juli werde zudem für Heizungsanlagen die Kreditförderung durch die KfW eingeführt.
26. Februar 2021 at 15:12
Nur eine kleine Korrektur: für den Austausch von Ölheizungen wird gemäß Ziffer
8.4.1 c) der Richtlinie BEG EM ein Bonus von 10 % gewährt