Die Leipziger Stadtwerke werden im Stadtbezirk West eine der größten Solarthermieanlagen Deutschlands errichten. Ende 2020 hat das kommunale Unternehmen den Zuschlag im iKWK-Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur erhalten und sich Anfang 2021 eine Baufläche gesichert.

Die Förderung hat die Solarthermieanlage als Teil einer innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (iKWK) erhalten. Dazu gehören ein Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie eine Power-to-Heat-Anlage. Letztere soll zusammen mit dem BHKW auf dem Gelände der Leipziger Stadtwerke im Osten Leipzigs stehen. Das gesamte iKWK-System ist ein Baustein auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung der Stadt, ein erklärtes Ziel im Transformationsplan der Leipziger Stadtwerke für die Fernwärmeversorgung bis zum Jahr 2040. Dabei kann die Solarthermie vor allem im Sommer einen signifikanten Anteil am Fernwärmebedarf decken.

Leipziger Stadtwerke wollen Solarthermie ökologisch aufstellen

Die Solarthermieanlage soll auf einem 14 Hektar großen Grundstück im Ortsteil Lausen-Grünau entstehen. Anfang des Jahres 2021 konnten sich die Leipziger Stadtwerke eine Fläche direkt neben einer ihrer Fernwärmetrasse vertraglich sichern. Bislang wird das Gebiet landwirtschaftlich genutzt. Aus diesem Grund will das kommunale Unternehmen die Solarthermieanlage ökologisch umsetzen: Die Kollektoren will es mit größeren Abständen und einer Aufstellhöhe ab 80 statt 60 Zentimetern errichten. Auf diese Weise könnten Pflanzen und Tiere zwischen und unter den Kollektoren genügend Raum finden.

Mit welchen Pflanzen- und Tier-Habitaten sich Artenvielfalt oder Mikroklima besonders günstig beeinflussen lassen, untersuchen die Stadtwerke derzeit. Zur Auswahl stehen Blühwiesen, Büsche oder Natursteinhaufen, die Insekten, Vögeln und anderen Tieren einen Lebensraum ohne Chemie und Dünger bieten können. „Mähen“ sollen Schafe. Deshalb die relativ hoch angebrachten Kollektoren. Die entsprechende Genehmigungsplanung ist bereits in Arbeit, ebenso die technische Detailplanung. Sie soll Ende 2021 vorliegen. Im vierten Quartal 2021 soll die EU-weite Ausschreibung starten. Die Vergabe erwarten die Stadtwerke für Anfang 2022, sodass die Bauarbeiten im selben Jahr beginnen könnten.