Das Hamburg Institut hat in einer Studie Lösungs- und Entwicklungskonzepte erfasst, die Solarthermie in der Wohnungswirtschaft voranbringen sollen.
Solare Wärmenetze sollen in Zukunft einen großen Teil des Wärmebedarfs von Wohnquartieren decken. Zwar werden zurzeit etliche solarthermische Großanlagen gebaut, doch ihr Anteil an der Wärmeerzeugung ist noch verschwindend gering. Weil die Wohnungswirtschaft in erster Linie als Investor für Solarthermie in diesem Bereich in Frage kommt, hat das Hamburg Institut Lösungs- und Entwicklungskonzepte formuliert, die den Markt für diese umweltfreundliche Technologie noch weiter öffnen sollen.
Die jährlich notwendige Wärmemenge für Heizung und Warmwasser in den Wohngebäuden wird auf 500 Terawattstunden geschätzt. Dieser Bedarf wird noch immer fast ausschließlich durch fossile Energien gedeckt. Deshalb hat sich die Bundesregierung im Jahr 2015 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Gemäß der „Effizienzstrategie Gebäude“ soll der jährliche Ertrag der Solarthermie auf 93 Terawattstunden bis zum Jahr 2050 ansteigen, und davon sollen 11 Terawattstunden durch solare Nahwärmenetze bereitgestellt werden. Andere Prognosen sind nicht ganz so weitgehend. Die Studie des BDI „Klimapfade für Deutschland“ (2018) rechnet mit 61 Terawattstunden und die Studie „Klimaneutrales Deutschland“ (2020), die gemeinsam von Prognos, dem Öko-Institut und dem Wuppertal Institut erarbeitet wurde, hat eine Wärmemenge von 45 Terawattstunden ermittelt (siehe Diagramm).
Zurzeit werden erst rund 9 Terawattstunden durch Solarthermie bereitgestellt. Der Beitrag der solaren Wärmenetze ist kleiner als 1 Prozent, also noch verschwindend gering. Ihr Anteil steigt zwar seit kurzem relativ schnell an, aber das eigentliche Ziel ist noch in weiter Ferne.
Anwendungsoptionen für Solarthermie in der Wohnungswirtschaft
Die Wohnungswirtschaft könnte erheblich zum Wachstum der Solarthermie in diesem Sektor beitragen. Denn erstens spielt der Mietwohnungsbau die Rolle des größten Abnehmers von Fernwärme in Deutschland und zweitens betreibt die Wohnungswirtschaft zahlreiche Quartiers-Wärmenetze in eigener Verantwortung.
Das Hamburg Institut richtet sich mit ihrer Studie in erster Linie an die Wohnungswirtschaft. Die Publikation stellt die Anwendungsoptionen der Solarthermie ausführlich dar und befasst sich auch mit der Wirtschaftlichkeit sowie den rechtlichen Rahmenbedingungen. Organisatorische und rechtliche Lösungsansätze werden ausführlich beschrieben und begründet. Fallbeispiele aus neun städtischen Quartieren runden die Studie zur Solarthermie in der Wohnungswirtschaft ab, die unter dem nebenstehenden Link verfügbar ist.
Schreibe einen Kommentar