Einen solaren Gebäudestandard entwickeln und popularisieren will die neu gegründete internationale Forschungsplattform SHC Task 66. Das Projekt startet im Juli.
„Typischerweise decken solare Kombianlagen in Wohngebäuden in Mitteleuropa 20 bis 30 Prozent des Warmwasser- und Raumwärmebedarfs der Haushalte. Wir streben jedoch wesentlich höhere solare Anteile an, mindestens 85 Prozent des Wärmebedarfs, 100 Prozent des Kühlbedarfs und mindestens 60 Prozent der Stromerzeugung“, beschreibt Harald Drück das Ziel der SHC Task 66 „Solar Energie Buildings“ der Internationalen Energie-Agentur. Der Wissenschaftler vom Stuttgarter Institut für Gebäudeenergetik, Thermotechnik und Energiespeicherung leitet das dreijährige Projekt. Solarenergie-Gebäude, die im Rahmen der SHC Task 66 entworfen werden, sollen den Anforderungen für Fast-Null-Energie-Neubauten (nearly zero-energy building) gemäß der neuesten Neufassung der Europäischen Gebäuderichtlinie entsprechen.
Netzgekoppelte Energiesysteme stehen im Fokus
Die Arbeitsgruppe Solar Energy Buildings wird sich nicht nur mit Einfamilienhäusern, sondern auch mit Mehrfamiliengebäuden, Wohnblocks und Siedlungen beschäftigen. Die ökologisch oder ökonomisch besten Lösungen, die die Forscherinnen und Forscher untersuchen werden, haben eine von zwei deutlich unterschiedlichen Voraussetzungen: Entweder ist das betreffende Haus nur an das Stromnetz oder sowohl an das Strom- als auch an ein Wärmenetz angeschlossen. Die Forschungsplattform SHC Task 66 wird die Energiemanagementsysteme von Gebäuden im Hinblick auf ihre Wärme- und Stromerzeugungskapazität analysieren. Subtask B wird sich auf Gebäude konzentrieren, die nur über einen elektrischen Anschluss verfügen, während die Untergruppe C Gebäude näher betrachten wird, die auch an ein Wärmenetz angeschlossen sind.
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