Veronika Hierzer, Forscherin von AEE Intec, hat auf dem Solarthermie Symposium über die Begleitforschung des österreichischen Förderprogramms „Demoprojekt Solarhaus“ berichtet. Die Bewohner sind mit ihren Häusern sehr zufrieden, auch wenn nicht in allen Fällen die geplanten Solaranteile an der Wärmeversorgung erreicht wurden.
Die österreichische Bundesregierung hat seit 2014 im Förderprogramm „Demoprojekt Solarhaus“ 108 Sonnenhäuser bei der Realisierung unterstützt. Voraussetzung war, dass die Gebäude einen solaren Deckungsgrad bei der Wärmeversorgung von mehr als 70 Prozent erreichen. In den meisten Fällen lagen die geplanten solaren Deckungsgrade zwischen 70 und 75 Prozent. Aber immerhin 12 Häuser sollten einen solaren Deckungsgrad von mehr als 90 Prozent erzielen. Fast die Hälfte der Sonnenhäuser ist mit einer Bauteilaktivierung ausgestattet. Bei 35 von ihnen ist die Bauteilaktivierung der wesentliche Wärmespeicher und sie ist nur mit einem kleinen Pufferspeicher gekoppelt.
In einer Begleitforschung haben Wissenschaftler 38 dieser Sonnenhäuser in Österreich in einem Monitoring untersucht. Für 19 Häuser ist diese Monitoring über ein Jahr bereits abgeschlossen. Die Ergebnisse hat Veronika Hierzer von AEE Intec auf dem Solarthermie Symposium vorgestellt. Alle Bauherren sind sehr zufrieden mit ihrer Gebäudetechnik, bestätigt Hierzer. Die Gestaltung der Objekte und die Einbindung der Solarkollektoren in die Gebäudehülle sind vielfältig. Es sei sogar möglich, die Sonnenkollektoren unsichtbar zu integrieren, wenn die Bauherren das wünschen.
Guter Kollektorertrag
Im Durchschnitt erreichten die untersuchten Sonnenhäuser in Österreich einen Kollektorertrag von 312 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Dieses Ergebnis bezeichnet Hierzer als zufriedenstellend. Allerdings haben nur 8 der 19 Häuser in der Realität auch den geplanten solaren Deckungsgrad von 70 Prozent erreicht. Vier Häuser lagen zwischen 60 und 70 Prozent und die restlichen sieben sortieren sich unter 60 Prozent ein. Das liegt vor allem daran, dass der Wärmebedarf höher ausfiel als erwartet. In der Simulation war von einer Raumtemperatur von 20 Grad Celsius ausgegangen worden. Im Durchschnitt heizten die Bewohner ihre Räume aber auf mehr als 23 Grad Celsius auf. Der Warmwasserbedarf war dagegen in den meisten Fällen geringer als erwartet.
Ein weiterer Grund für die Abweichungen zwischen Planung und Messwerten macht sich bei den verwendeten Simulationstools bemerkbar. Denn diese können die großen Speicher und auch die Bauteilaktivierung nicht gut abbilden.
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